Was Fußball und Projektmanagement gemeinsam haben

Von Schiedsrichter*innen erwartet man gute Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Regelkenntnisse, transparentes Verhalten, eine starke Persönlichkeit, fehlerfrei zu arbeiten. Das alles trifft auch auf Projektmanager*innen zu. Es gibt im Fußball, wie im Projektmanagement Rollen und Ziele. In beiden Welten hat man mit Akteur*innen zu tun, die oft verborgene Zusatzziele verfolgen. Spieler*innen-Tausch ist ein Klassiker – nicht nur im Fußball, sondern auch im Projektmanagement muss man damit umgehen, dass Teammitglieder aus den unterschiedlichsten Gründen ausgewechselt werden. Ein Moment der in beiden Bereichen eine große Bedeutung hat: das Kick-off. Mit großen Emotionen hat man ebenfalls auf beiden Seiten zu tun. Während man sie im Fußball offen auslebt, hält man sie in Projekten meist zurück.

Doch es gibt auch kleine, feine Unterschiede: die Nachspielzeit im Fußball beträgt 8 Minuten. Viele Projektmanager*innen wären darüber wohl auch glücklich, doch bei Projekten dauert der Abschluss meist länger, und erfolgt oft auch später als geplant. Der Ton macht die Musik: Die raue Sprache am Fußballplatz würde bei Projekten wohl nicht gut ankommen.

 

Die wichtigsten Take Aways aus dem Vortrag, die man sowohl auf Projektmanagement als auch auf Fußball anwenden kann, waren:

  • Das Auftreten und welchen Eindruck wir vermitteln, steuert, welche Kompetenz uns zugeschrieben wird. Man kann das entweder vollkommen ignorieren, oder auch positiv für sich nutzen. Beispiel: drei Schiedsrichter, die mit Designeranzug und Krawatte beim Regionalligaspiel mit 30 Zuschauer*innen einlaufen, wirken deplatziert.
  • Alles mit ein bisschen Humor sehen hilft. Humor ist auch förderlich um sich ein Image aufzubauen.
  • Visionen zu haben ist gut, aber man sollte realistisch bleiben. Beispiel: Von der Nachwuchsliga aus wird man kein Champions League-Finale pfeifen.
  • Ohne Regeln können Organisationen nicht überleben, in manchen Momenten müssen wir jedoch das Ziel über den Formalismus stellen. Beispiel: Spieler ziehen trotz Verbot beim Torjubel oft ihr Trikot aus.
  • Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Man trifft Spieler*innen und Trainer*innen irgendwann wieder. Beispiel: Wer sich in einem Freundschaftsspiel lächerlich gebärdet, dessen Autorität wird bei einem normalen Spiel ebenso leiden. Auch in Projekten trifft man sich wieder, oft auch in ganz unterschiedlichen Rollen.
  • Über den Tellerrand schauen und Vergleiche zu anderen ziehen ist wichtig, um zu Lernen und Wachsen.
  • Perspektivenwechsel im Auge behalten: auch wenn wir dasselbe sehen, sieht nicht jeder das Gleiche. Beispiel: Ratcliffe hat sich bespielweise angewöhnt zu sagen: „Aus meiner Sicht war es ein Foul“ anstatt zu sagen „Das war jetzt ein Foul“. Das eröffnet zumindest dem anderen die Chance, auf Augenhöhe zu diskutieren.  

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Gäste den lauen Sommerabend auf der Terrasse des BUWOG Bistros entspannt ausklingen lassen. Als besondere Erfrischung verwöhnte ein angemietetes Eisrad die pma Mitglieder mit seinen süßen Eiskreationen.