Mitarbeiter im Gesundheitsbereich sind seit der Pandemie noch stärker nachgefragt.

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Die Corona-Pandemie verändert den Arbeitsmarkt, besonders die Nachfrage von Berufsbildern und Branchen wandelt sich, aber auch der Stellenwert von Sinn oder Sicherheit im Job hat sich laut einer aktuellen Xing-Umfrage erhöht. Doch welche Jobs sind krisenresistent, welche Berufe liegen im Trend, und welche verzeichnen einen starken Rückgang? Die Jobplattform Xing hat in einer Analyse auf Basis aller Stellenausschreibungen auf der eigenen Plattform den Stellenmarkt von 2019 und 2020 – vor und nach der Krise – in verschiedenen Branchen und Berufen im DACH-Raum verglichen.

Laut der Auswertung von Xing werden Software-Entwickler 2020 in Österreich am häufigsten von Unternehmen gesucht. Auf Platz zwei der gefragtesten Jobs 2020 finden sich, wie auch 2019, Projektmanager. Den dritten Platz besetzen, trotz Corona-Krise, Servicemitarbeiter in der Gastronomie, die 2019 allerdings die meistgesuchte Jobrolle im Xing-Stellenmarkt eingenommen hatten.

Die Nachfrage nach Berufen im Pflegebereich und Gesundheitswesen ist im gesamten DACH-Raum seit Ausbruch der Pandemie gestiegen. Neun von zehn Berufen, die den größten Anstieg in der Nachfrage innerhalb des Vergleichszeitraums erfahren haben, kommen aus dem medizinischen Bereich: Beispielsweise ist die Anzahl der Unternehmen, die Krankenpfleger einstellen möchten, um rund 28 Prozent gestiegen, für Ärzte stieg der Bedarf sogar um fast 31 Prozent. Lediglich der Beruf Einzelhandelskaufmann/-frau zählt neben medizinischen Berufen zu den zehn Jobs mit der größten steigenden Nachfrage (plus 33 Prozent).

Berufe, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, gewinnen damit zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung trifft den Kern des New-Work-Ansatzes, der besagt, dass Arbeit in Zukunft mehr Sinn machen und einen Wert für die Gesellschaft haben muss. Den größten Rückgang an Stellenanzeigen im DACH-Raum erlitt durch Corona das Berufsfeld des Empfangsmitarbeiters. So ist die Anzahl der Unternehmen, die auf Xing nach Empfangsmitarbeitern suchten, um rund 40 Prozent zurückgegangen. Auch scheint der schwächelnde Weltmarkt ein Indikator für die sinkende Nachfrage nach Sachbearbeitern im Import/Export (minus 38 Prozent) zu sein. Danach folgen Eventmanager mit einem Rückgang von rund 36 Prozent.

Der Gesundheitssektor boomt im gesamten deutschsprachigen Raum: Im Vergleich mit dem Vorjahr suchten 2020 Unternehmen um über 13 Prozent mehr Mitarbeiter im Bereich Gesundheit und Soziales. Damit verzeichnet diese Branche den stärksten Anstieg seit der Krise. Darauf folgten die Branchen Architektur und Bauwesen (plus acht Prozent) und Pharma und Medizintechnik (plus sechs Prozent). Ebenso verzeichnen die Branchen Internet und Informationstechnologie (plus fünf Prozent) sowie Erziehung, Bildung und Wissenschaft (plus drei Prozent) einen Anstieg. Die Berufe in der Branche Industrie und Maschinenbau erlebten 2020 einen starken Rückgang, obwohl die Branche 2019 noch am stärksten nachgefragt war. Die Anzahl der Unternehmen, die Stellenanzeigen für diese Branchen schalteten, sank im Vergleichszeitraum um rund elf Prozent. (red, 18.11.2020)