Sie leiten Projekte, steuern Teams, planen und organisieren Vorhaben im Auftrag der Geschäftsführung. Projektmanager*innen haben dabei die Zeitpläne und die Kosten stets unter Kontrolle. Sie setzen auf Weiterbildungen und finden ihre Jobs überwiegend attraktiv – dafür werden sie auch sehr gut bezahlt. So stiegen die Gehälter für Projektmanager*innen in den letzten fünf Jahren in Österreich um über 33 Prozent an.
Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Gehalt und Karriere im Projektmanagement 2024“ der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e.V. (GPM). In Zusammenarbeit mit pma – Projekt Management Austria und der Schweizerischen Gesellschaft für Projektmanagement (spm) wurden rund 1.600 Projektmanagerinnen und Projektmanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Die Studie unterstreicht weiters die zunehmende Bedeutung von Work-Life-Balance und Karrierechancen sowie die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) im Projektmanagement.
Finanz- und IT-Branche zahlen Top-Gehälter
Projektmanager*innen sind in vielen Branchen gefragt. Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt rund 100.000 Euro brutto. Besonders hohe Gehälter findet man in der Branche der Finanzdienstleistungen sowie der IT- und Telekommunikation, gefolgt von Automotive und Maschinenbau. Auch Logistik und Transport zählen zu den gut dotierten Jobs. „Diese Zahlen verdeutlichen sehr gut den hohen Stellenwert des Berufs Projektmanager*in und zeigen, dass die Firmen bereit sind, für diese Fachkräfte Spitzengehälter zu zahlen“, sagt pma Präsidentin Brigitte Schaden.
Neben der attraktiven Bezahlung schätzen Projektmanager*innen vor allem die Flexibilität und Eigenverantwortung in ihrem Beruf. Die Möglichkeit, Arbeit und Privatleben (Work-Life-Balance) gut zu vereinbaren, wird von knapp drei Viertel der Befragten positiv bewertet.
Gender Pay Gap hält sich hartnäckig
Trotz dieser Entwicklung bleibt der Gender Pay Gap alarmierend: Frauen im Projektmanagement verdienen nach wie vor im Schnitt um 24 Prozent weniger als Männer, insbesondere variable Gehaltsbestandteile fallen deutlich geringer aus. „Diese Einkommensdifferenz ist nicht nur ungerecht, sie ist auch wirtschaftlich ineffizient“, betont pma Präsidentin Schaden. „Es braucht eine verstärkte Gleichstellungskultur in den Unternehmen. Nur so können Top-Talente langfristig gehalten werden!“
Zertifizierung im Projektmanagement – Karriere-Boost und Weiterbildung
Die Weiterbildung bleibt nach wie vor ein Schlüsselthema – und sie zahlt sich aus: Im Durchschnitt investieren Projektmanager*innen 22 Wochen in ihre berufliche Entwicklung. Besonders gefragt sind Grundlagen des Projektmanagements (PM) sowie soziale und methodische PM-Kompetenzen. Zertifikate wie eines der pma/IPMA® auf Level D und C gelten als Türöffner für Karrieren und höhere Gehälter. „Unternehmen legen zunehmend Wert auf zertifizierte Fachkräfte, da diese nachweislich strukturierte Prozesse und professionelle Standards in ihre Projekte einbringen“, betont Schaden.
Künstliche Intelligenz: Potenziale erkannt
Auch Künstliche Intelligenz (KI) im Projektmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung: „Erste Anwendungen sind im Einsatz, eine breite Nutzung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen“, sagt Brigitte Schaden. Besonders häufig kommen KI-Tools wie ChatGPT, Jira, MS Copilot, eigenentwickelte Tools und Trello zum Einsatz. Sie unterstützen bei Planung, Risikobewertung, Erstellen von Reports und Entscheidungsfindung. „KI-Technologie hat heute ein enormes Potenzial. Doch nur mit Kreativität und menschlicher Intelligenz wird es uns gelingen, KI sinnvoll und nützlich einzusetzen – nicht nur im Projektmanagement“, so Brigitte Schaden.
Über die Studie
Die Gehalts- und Karrierestudie 2024 wurde von der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement in Zusammenarbeit mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht durchgeführt und von pma – Projekt Management Austria sowie der spm – Swiss Project Management Association unterstützt. Sie basiert auf den Angaben von 1.616 Befragten, darunter 200 aus Österreich.
pma Mitglieder können die Studie kostenfrei beziehen. Weitere Informationen gibt es auch per Mail.
© Grafiken: GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.