5x täglich um die Welt

Im ersten Vortrag erklärte Nicole Pfersche, dass sie eine von 5.000 Mitarbeiter*innen sei, die nicht im Fahrtdienst tätig ist, sondern in der Bauwirtschaft. Das Unternehmen im Bereich Nahverkehr zählt mit 8.600 Mitarbeiter*innnen und sechs Hauptabteilungen zu den fünfundzwanzig größten Unternehmen in Österreich und ist Teil der Wiener Stadtwerke. Fünfmal täglich fahren die Wiener Linien sozusagen "um die Welt" und sind für die gesamte Infrastruktur verantwortlich. Diese Tatsache beeindruckte die Mitglieder der pma young crew ganz besonders.

 

Fünf Millionen Projektauftragsvolumen

Mario Gartlehner brachte der pma young crew die PMO-Abteilung, die gemäß den IPMA®-Standards agiert, näher. Technische Projekte, wovon viele Linienaufgaben sind, sowie Bauprojekte befüllen derzeit das Portfolio. Auch 30 - 35 vom Innovationsfonds geförderte Innovationsprojekte, welche Projektcharakter aufweisen, verbuchen die Wiener Linien in ihrem Portfolio. Das Ziel für die Zukunft besteht darin, Fahrzeug- und IT-Projekte mit einem Kostenpunkt von fünf Millionen Euro aufzunehmen und durchzuführen.

 

Die Zukunft wird autonom

Michael Kukacka und Hannes Lafer gaben einen Einblick in den Fahrzeugbereich sowie in die Abteilung der Nachrichtentechnik. 1.970 Mitarbeiter*innen sind in der Fahrzeugtechnik, davon 85% manuell, tätig. Allein der Standort Simmering als Lehrwerkstätte verfügt über eine Fläche von 80.000 m2, die zwölf Fußballfeldern entspricht, mit 700 Mitarbeiter*innen. Besonders beeindruckend fanden die Teilnehmer*innen das Alter eines Fahrzeugs: Die Wiener Linien besitzen Fahrzeuge im Alter von zirka 40 Jahren. Dies bedeutet eine genauere Techniküberprüfung, die zu beachten ist. Neben 538 Hilfsfahrzeugen, 200 konventionellen Fahrzeugen sowie Spezialfahrzeugen, gibt es die Innovation der Assistenzsysteme, das heißt, zwei autonome Busse, die derzeit in der Seestadt fahren. Mit der U5 soll in Zukunft ein sogenanntes GOA4-System angestrebt werden - dieses ist mit der Kommunikationstechnik autonomer Busse vergleichbar.

 

Hinter den Kulissen

Die Nachrichtentechnik und Zugsicherung beschäftigt sich einerseits mit der Telefonie innerhalb des Gebäudes, andererseits mit eisenbahnrechtlichen Themen und Agenden. 840 Monitore und 14.000 Lautsprecher in den U-Bahnen, die revidiert und gewartet werden müssen, 400 Stück Fahrscheinautomaten und Entwerter, die kompatibel sein müssen, sowie zirka 500 Stück Zug-Anweiser in zwei verschiedenen Generationen wie die Matrix- und Semi-Matrixanzeigen sorgen für einen reibungslosen Verkehrsbetrieb. Was sich im Hintergrund eines öffentlichen Verkehrsmittelbetriebs abspielt nehmen die Fahrgästen also großteils gar nicht wahr.

Als integriertes Verkehrsunternehmen heben sich die Wiener Linien nicht nur marketingtechnisch hervor: Sie tragen die Verantwortung für alle Anlagen, die selbst gebaut, erhalten und gefahren werden. Nicht nur die derzeit größte Modernisierung „NEU4“ steht bis 2024 ganz oben auf der Liste, sondern auch die genehmigungsfreie Sanierung der 10 Remisen.

Für die Zukunft haben sich die Wiener Linien, neben der U4-Sanierung, das Projekt der U5 vorgenommen. Sechs neue Stationen über eine Strecke von fünf Kilometern sind geplant und revolutionieren somit das Verkehrsnetz in Wien.