In einem vierteiligen Improvisationsworkshop konnten die pma young crew Mitglieder ihre Impro-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die erste Übung diente als lockerer Einstieg: In abwechselnder Reihenfolge stellte sich ein*e Workshopteilnehmer*in in die Kreismitte und überlegt sich eine spontane Aussage. Diese könne, laut Lukas Zenk, sowohl negativ als auch positiv formuliert sein, wie beispielsweise das aktuelle Wohlbefinden ausdrücken, Dinge, die einen selbst ärgern, aussprechen oder Hobbys, die man liebt, preisgeben – danach galt es abzuwarten, was passiert: Wer von den restlichen Gruppenmitgliedern stellt sich dazu, um zu zeigen „Ich schließe mich dieser Aussage an“? Die Ergebnisse fielen unterschiedlich aus und die Gedanken ebenso: „Traue ich mir zu, mich in die Mitte zu stellen oder lasse ich lieber den anderen den Vortritt?“ oder „Jetzt hätte ich mich auch getraut, aber da war es schon zu spät.“ Lukas Zenk dazu als Erklärung: "Auf solche Momente stößt man in verschiedenen Lebenslagen. Daher sollte man die Chance sofort nutzen und nicht lange überlegen, bis es letztendlich zu spät ist."

 

Gruppendynamik aufzeigen

Mit der nächsten Improvisationsübung wurde konkret ein Bezug zur Arbeitsweise von Projektmanager*innen innerhalb eines Teams hergestellt. Alle Teilnehmer*innen gingen in unterschiedliche Richtungen. Lukas Zenk gab allerdings hierbei den Ton an: Bei jedem Klatschen blieben alle stehen und gingen dann wieder weiter. Diese Übung stellte eindrucksvoll dar, wie stark der Fokus der Workshop-Teilnehmer*innen auf das Klatschen des Workshop-Leiters lag. Danach wiederholte sich die Übung, jedoch ohne Klatschen. Die Teilnehmer*innen sollten hierbei auf sich selbst und auf die anderen Gruppenmitglieder konzentrieren: Wer bleibt zuerst stehen, wer geht zuerst wieder weiter? Schnell wurde klar, dass sich die Gruppendynamik plötzlich änderte. Das Ergebnis zeigte sich in Rücksichtnahme und Achtsamkeit gegenüber anderen Mitgliedern. Im Falle von Projektarbeiten hat dies Folgendes zu bedeuten: Entweder das Team hört nur auf eine Autoritätsperson, welche die Arbeitsstruktur und Aufgaben klar vorgibt oder jedes Teammitglied bringt sich individuell ein und gemeinsam wird ein Ziel verfolgt. 

 

Zählen schwer gemacht

„Eins, zwei, drei“ war jene Übung, welche den Teilnehmer*innen die Fähigkeit des Multitaskings abverlangte. In Partnerarbeit zählte man abwechselnd bis drei. Danach erhöhte sich die Schwierigkeitsstufe, indem für jede Zahl ein Klatschen, Schenkelklopfer sowie Springen eingesetzt wurde. Das überraschende Ergebnis: Manche Teilnehmer*innen lachten, sobald Fehler passierten, denn sie wurden von ihnen akzeptiert. Das Zählen erwies sich als „schwierige Aufgabe“. Eine ähnliche Übung zu der Bewegungskoordination, bei der sich die Geschwindigkeit erhöhte, erzielte denselben Effekt: Gemeinsam mit dem Gegenüber wurde über entstandene Fehler gelacht. Je schneller die Bewegungsabläufe, desto höher die Fehlerquote, so Improvisations-Experte Lukas Zenk.

 

Story Telling für Profis

Der letzte Workshop-Teil befasste sich mit dem Phänomen des Story Tellings. Hierbei lernten die jungen Projektmanager*innen auf das unvorhergesehene „Dings“ zu reagieren. In Partnerarbeit wurde eine Geschichte erfunden, wobei eine Person die Rolle des Story Tellers übernahm und die andere Person diesen mit einem „Dings“ ständig unterbricht. Der Story Teller musste nun für das vorangehende Wort ein anderes Wort einsetzen. Damit änderte sich die Geschichte, bis sie irgendwann keinen Sinn mehr ergab. Lukas Zenks Message: Das „Dings“ begegnet jedem Menschen mehrmals im (Berufs-)Leben, frei nach dem Motto: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Besonders spannend war die abgeänderte Form dieser kreativen Aufgabenstellung: In Partnerarbeit dachte man sich eine Geschichte aus, wobei abwechselnd nur ein Wort gesagt wurde. Stimmt die Grammatik nicht mehr, musste von neu begonnen werden. Das Learning mit lustigem Nebeneffekt: Die Geschichten wurden nicht nur zunehmend kurioser, sondern der Moment, in dem plötzlich beide Teilnehmer*innen an dasselbe Wort dachten, führte zu folgender Entscheidung mit grinsenden Gesichtern: Wird die Hemmschwelle übertreten, indem das Wort laut ausgesprochen wird oder verlegen geschwiegen? Für alle Workshop-Teilnehmer*innen, die sich als wahre Improvisationskünstler*innen entpuppten, Mut bewiesen und sich selbst von Passant*innen nicht verunsichern ließen, war dieser gelungene Workshop eine neue Erfahrung wert.

Abschließend ließ die pma young crew gemeinsam mit Lukas Zenk den spätsommerlichen Abend bei Wein, Bier und anregenden Gesprächen gemütlich ausklingen.