Heuer wurde die Netzwerkveranstaltung aufgrund der COVID-19 Pandemie erstmals online durchgeführt. Rund 50 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz folgten der Einladung der Organisatorinnen Martina Huemann (pma), Yvonne Schoper (GPM) und Katrin Reschwamm (spm), um sich nach einem Jahr Zwangspause – 2020 konnte das Event aufgrund der Pandemie nicht durchgeführt werden – wieder zu vernetzen und in spannenden Workshops miteinander zu arbeiten. "Es ist wichtig, dass die durch dieses Eventformat geformte Community endlich wieder zusammenkommt. Deswegen hat pma beschlossen diese Veranstaltung heuer online durchzuführen." erklärte Martina Huemann in der Begrüßung.

 

Projektdesigner*in – Ein Job mit Zukunft?

Das Event stand unter dem Motto „Designing Projects: Vom Projektmanager zur Projektdesignerin“ und beleuchtete das Thema Projektdesign in all seinen Facetten. Denn auch in Projekten gibt es viele Designentscheidungen zu treffen. Diese betreffen zum Beispiel Projektablauf, Projektorganisation, Projektkultur, Infrastruktur oder Methodeneinsatz, um nur einige zu nennen. Fragen, die sich die Gäste im interaktiven Online Setup des Tools Gather.Town stellten, waren:

  • Was ist das passende Vorgehensmodell für das spezifische Projekt: agil, hybrid, traditionell oder überhaupt blended?
  • Wie werden Projekte designt, an denen mehrere Organisationen beteiligt sind?
  • Welche Gestaltungselemente stehen uns im Projektmanagement zur Verfügung?

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Grafikdesigner und Typograf Wolfgang Beinert, der den Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit eines Designers gab. Somit konnten die Event-Besucher*innen mit Hilfe von externem Input einen Blick auf die Arbeit eines Kreativen werfen. Kreativität wird in Projekten ja oft durch Stress und strenge Vorgaben eher behindert. Beinert zeigte seinen Kreativ-Prozess am Beispiel eines Kundenauftrags für den er Menükarten im Stil der 1820er Jahre kreieren musste – das Jahr in dem das Gebäude in dem das Restaurant war, erstmalig geschichtlich auftauchte. Dieser Prozess beginnt mit ausgiebigen Recherchen über Schriften und alten Büchern in der Nationalbibliothek bis hin zu Methoden, um Papier künstlich altern zu lassen. Andere Experimente waren beispielsweise Stempel ausdrucken, das Papier anschließend zerknüllen und wieder einscannen oder in Ausnahmefällen sogar mit einer Schrotflinte auf das zu bearbeitende Material zu schießen, um ein Vintage Flair zu erzeugen. Auch kulturelle Differenzen muss man im Design Prozess berücksichtigen, weil Design stark kulturell verwurzelt ist und man mit „falschem Design“ schnell Gefühle verletzen kann.

 

Die Workshops im Detail

Anschließend konnten die Gäste in zwei Durchgängen aus 3 Workshops wählen und das Thema noch einmal bearbeiten.

Workshop 1 wurde von Andreas Frick/ Unternehmensberater, geschäftsführender Gesellschafter des Projektforums und Lehrbeauftragter für Projektmanagement unter dem Titel „Projektdesign – Wie kann ein methodisches Vorgehen aussehen?“ geleitet. Die Wahl des Projektdesigns führt zu grundsätzlichen Entscheidungen, wie der Festlegung der Vorgehensweise, organisatorischen Abläufen, Projektzielen und dem gewählten Projektmanagementansatz. Die Teilnehmer*innen konnten in einer angeregten Diskussion von ihren eigenen Erfahrungen mit diesem Kompetenzelement erzählen und gaben Anregungen für die Wahl des richtigen bzw. „falschen“ Designs und auch darüber welche Konsequenzen das für ein Projekt hat.

Im Workshop 2 von Martina Königbauer/ selbständige Unternehmensberaterin und Lehrbeauftragte mit dem Titel „Projektmanagementmethoden auswählen und kombinieren - Worauf es ankommt.“ beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit den grundlegenden Unterschieden zwischen Projektmanagementmethoden (Agil vs. Traditionell). Es wurden Parameter aus Martina Königbauers Forschungsarbeit zu diesem Thema vorgestellt, die Rückschlüsse darauf geben können, welche Vorgehensweise sich für das vorliegende Modell am besten eignet und wie das Projekt aufgebaut ist. Schlussendlich mussten die Gäste in drei Einzelgruppen in einem Miroboard individuelle Aufgaben lösen, bei der festgestellt werden musste, welche Schritte nötig sind, um eine bestimmte Methode anzuwenden.

In Workshop 3 von Alexander Vollnhofer/ Geschäftsstellenleiter pma mit dem Titel „Projektdesign: Designelemente als Bausteine für den Projekterfolg“ ging es um die Designelemente, die im Projektdesign eine Rolle spielen können. Ausgangspunkt des Workshops war eine kurze Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmer*innen nicht nur erzählten aus welchem Land und welcher Branche sie kommen, sondern auch was ihre Projekte besonders auszeichnet. Ausgehend von der Beschreibung des ICB Kompetenzelements „Projektdesign“ wurde dann gemeinsam über die Situation am Projektstart reflektiert. Projektdesign sollte eigentlich ein sehr kreativer Prozess sein, die Ausgangslage ist aber meistens für Kreativität viel zu stressig. Zum Abschluss des Workshops sammelten die Teilnehmer*innen Projekt-Design-Elemente und diskutierten deren Rolle in den jeweiligen Projekten.

Das Event endete mit einem gemeinsamen Online Networking der Teilnehmer*innen mit der Hoffnung, dass die Forschungswerkstatt 2022 wieder offline stattfinden kann.

 

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