Eröffnet wurde der Online Event von Ökonomin Katharina Mader/ Wirtschaftsuniversität Wien, die sich mit dem spannenden Feld der heterodoxen Ökonomie beschäftigt. In der Keynote berichtete die Wissenschaftlerin von alternativen Wirtschaftssystemen und deren Auswirkungen auf das Menschenbild in der Ökonomie. Die Ökonomin zeigte sich angesichts der aktuellen Krise nicht sehr überrascht, denn im Schnitt müsse man alle zehn Jahre mit einer Krise rechnen, lediglich die betroffenen Bevölkerungsgruppen wären dieses Mal neu: Hauptsächlich seien Frauen und schlechter Gebildete von der aktuellen Krise betroffen und hätten in der Folge ihren Arbeitsplatz verloren. Der Hoffnungsschimmer: Durch den Lockdown im März und April ist den Menschen der Begriff des systemrelevanten Berufes verdeutlicht worden. Nun sei die Politik gefragt dahingehend entsprechend zu handeln und diese Berufsgruppen zu stärken.

 

Homo Oeconomicus Projecticus

Auch Agenturgründer und Geschäftsführer Heimo Hammer (kraftwerk) konnten den Gästen wertvolle Insights und Lessons Learned von seinen zahlreichen Kunden liefern: Unter anderem ging er darauf ein, wie Unternehmen in der Krise die richtigen Entscheidungen treffen. Spannend auch die Frage, ob die Krise das Unternehmen verändert oder das Unternehmen die Krise geschickt zur eigenen Veränderung nutzt. Außerdem zeigte er anhand von konkreten Beispielen, wie moderne Projektmanagement-Methoden und Organisationsprinzipien einen Beitrag zur Transformation leisten können. Auf großes Interesse stieß auch das interaktive Design des Vortrags. Die zahlreichen Antworten der Teilnehmer*innen via mentimeter wurden später noch in einer eigenen Frage-Session diskutiert.

 

Open Data und deren Verwendung

Ein Projekt, dass durch die COVID19-Pandemie überhaupt erst ins Leben gerufen wurde, war das Corona-Dashboard des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Robert Scharinger stand den Gästen von Seiten des Bundesministeriums Rede und Antwort. Er erklärt die Hintergründe des Projekts, die involvierten Stakeholder und den Weg, den ein COVID-19-Test geht, bevor er als Fallzahl statistisch erfasst wird. Robert Harm vom Bundesrechenzentrum, das für die technische Umsetzung des Projekts verantwortlich war, sprach dann über die technischen Herausforderungen und warum Open Data heutzutage so wichtig sind. Mit den auf dem Portal data.gv.at veröffentlichten Daten können Interessierte ihre eigenen weiterführenden Applikationen und Dashboards aufbauen und die Daten somit für sich und die Allgemeinheit nutzbar machen.

 

Hoffnung für die Event-Branche?

Als letzter inhaltlichen Vortrag war Stefanie Feichtinger vom Austria Center Vienna eingeladen. Sie präsentierte ein Pilot-Projekt, das Großveranstaltungen trotz Corona-Pandemie-Einschränkungen sicher möglich machen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien wurden für die Einführungsveranstaltungen von 2.000 Studierenden mehrere Teststraßen aufgebaut, um durch Schnelltests innerhalb von 15 Minuten eine Infektion mit dem Virus auszuschließen. Diese Vorgehensweise könnte in Zukunft auch bei Großveranstaltungen Anwendung finden und ein Stück Normalität in den Eventalltag zurückbringen.

In den Workshops der beiden Sponsoren next level consulting und adesso Austria konnten alle Gäste miteinander sozial interagieren und wertvolle Tipps zum Thema virtuelle Teams mit nach Hause nehmen. Den Abschluss bildete Kabarettist und Stimmenimitator Alex Kristan, der einige Promis aus dem Fußball zum Thema Projektmanagement zu Wort kommen ließ.

 

Angemeldete und pma Mitglieder können die Aufzeichnungen der Vorträge und Workshops noch bis Ende des Monats auf https://eventmobi.com/insteadofpmafocus20 nachschauen.

Downloads und weiterführende Informationen