In der pma Podcast-Folge #24 "Wie Künstliche Intelligenz das Projektmanagement verändern wird" disktuierten pma Assessorin, Beraterin und Coach für Projektmanagement und Agile Leadership Ulrike Huber und pma Vorstand und Account Executive Federal Government bei Microsoft Österreich, Johannes Buchberger über Artificial Intelligence, dessen Einsatzgebiete im Projektmanagement und wie das die Branche beeinflussen wird.
Künstliche Intelligenz kaum noch aus dem Alltag wegzudenken
Zum Einstieg gab Johannes Buchberger Einblick, in welchen Bereichen er tagtäglich KI-Lösungen nutzt. So beginnt er seinen Tag üblicherweise damit, seine e-Mails via Microsoft Copilot priorisieren und zusammenfassen zu lassen, um sich einen Überblick über die wichtigsten Dinge zu verschaffen. Am Tag der Aufnahme hatte er danach mehrere Online-Termine in Microsoft Teams, wobei er sich bei einem rund 10 Minuten verspätete. Die diskutierten Inhalte der versäumten Zeit hat ihm die KI dann zusammengefasst, sodass er niemanden benötigte, um ihn auf den aktuellen Stand der Diskussion zu bringen. Danach besprach er gemeinsam mit Kolleg*innen Bewerbungen. Die KI-Lösung half, indem sie Bewerbung A und Bewerbung B gegenüber stellte und mit den benötigten Fähigkeiten aus der veröffentlichten Job-Anzeige verglich. Zu guter Letzt hat die KI noch geholfen, einen Projektauftrag vorzuformulieren. Auch im privaten Bereich nutzt Johannes Buchberger beispielsweise KI-Lösungen, um im Internet Suchanfragen zu stellen.
Wie wird Künstliche Intelligenz unser Leben verändern?
Das Potenzial ist gewaltig. Gerade kommen nämlich zwei neue Technologien zusammen: Cloud Computing und die Verwendung natürlicher Sprache, letzteres ist laut Johannes Buchberger der absolute Game Changer. Laut einer Studie könnte die Wertschöpfung durch Künstliche Intelligenz in Österreich insgesamt um 18% gehoben werden. Spannend ist das vor allem im Bezug auf die Bewältigung der Herausforderungen durch den demografischen Wandel. Zur Verdeutlichung ein paar Zahlen: 2021 sind in Österreich 110.000 Menschen in Pension gegangen und nur 70.000 schlossen eine Schulbildung oder Lehre ab. Bis 2030 prognostiziert man, dass weitere 55.000 Stellen gebraucht werden, um die Pensionierungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung abfangen zu können. Künstliche Intelligenz könnte hier eines der wichtigsten Tools sein, um die Produktivität zu steigern oder Arbeiten zu substituieren, die nicht gerne gemacht werden. Wichtig zu berücksichtigen ist, dass Künstliche Intelligenz zumindest zum Stand von heute das Verständnis und die Kreativität von Menschen nicht erreichen kann. Sie hat kein Selbstverständnis der Welt und keinen Bezug zu "wahr" oder "falsch". Als Mensch ist es also laut Johannes Buchberger unsere Aufgabe, zu erkennen, wo das Potenzial liegt und was KI nicht kann.
Sind Bedenken gegenüber Künstlicher Intelligenz berechtigt?
Die Frage, ob eine Skepsis oder Bedenken gegenüber Künstlicher Intelligenz gerechtfertigt wären, beantwortet Johannes Buchberger mit ja. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang immer, dass man bei der Prüfung der Einsatzgebiete sorgfältig vorgehe. Man sollte sich also beispielsweise fragen, welchen Anbieter man nutzen möchte. Außerdem gibt es Kriterien, wie Fairness, Zuverlässigkeit, Sicherheit oder Datenschutz, nach denen man die KI-Lösungen bewerten könne. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist es aber, die KI-Werkzeuge immer nur als begleitende Hilfestellung zu nutzen. Als Benutzer*in sollte man immer die Letztinstanz bleiben, die Entscheidungen aufgrund der duch KI aufbereiteten Ergebnisse trifft. Die Befürchtung, dass KI den Job ersetzen wird, kann Johannes Buchberger auch entkräften. Großteils wird es eher so sein, dass Personen, die besser mit KI umgehen können, die Jobs wegnehmen werden - man sollte also beginnen, sich damit auseinander zu setzen!
Vorhandene Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven
Wichtigste bisherige Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise das Erstellen von Texten oder Präsentationen. Mittels KI können diese personalisiert und individuell auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Außerdem eignet sie sich jetzt schon ideal, um Dokumente zu vergleichen oder Protokolle zu schreiben. Aber auch hier gilt, dass man als Benutzer*in immer die Ergebnisse überprüfen und gegebenenfalls überarbeiten sollte. In Zukunft werden KI-Lösungen vor allem in der Analyse und Aufbereitung von großen Datenmengen eine immer größere Rolle spielen. Die Qualität der Analyse ist aber immer nur so gut, wie die Datenquelle. Je besser die Datenquelle, desto zuverlässiger die KI-Ergebnisse. Darauf aufbauend lassen sich dann beispielsweise Trends in der Projektplanung oder auch im Risikomanagement ableiten. Ein mögliches zukünftiges Einsatzgebiet wäre beispielsweise aufgrund vorhandener Projektdaten die Ausgangsbasis und das Risikopotenzial mit aktuellen Projekten zu vergleichen und eine Prognose für das aktuelle Projekt zu erstellen.
Wenn Sie nun neugierig über die Anwendungsbereiche von KI geworden sind, hören Sie in diese pma Podcast-Folge rein.
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