Erfolgsfaktor Vertrauen

Ich beobachte, dass erfolgreiche Führungspersönlichkeiten es schaffen, in ihrer Organisation aber auch zu all ihren Partnern und Kunden Vertrauen aufzubauen, dieses zu halten und dass sie damit wirtschaftliche Erfolge feiern.

IPMA President Dr. Jesus Martinez-Almela appellierte anlässlich des IPMA Treffens Ende März in Kopenhagen Leaders shall foster a culture of trust within the own organisation as well as towards all partners involved in projects, programmes and project networks”. Stellt sich also die Frage, wer sind all jene, involvierten Partner?

Vertrauen hat viele Gesichter

Wie groß ist die Reichweite von Vertrauen? Eines vorweg, Sie wird immer wieder erneuert und angepasst werden. Sie reicht von Projektauftraggeber*innen bis zur eigenen Person. Sie wird sich erweitern oder auch verkleinern, je nach Erfahrung und Projektkontext.

Wem also soll man vertrauen? Oft habe ich mir diese Frage im Projektmanagement gestellt. Gibt es eine Art „Aktionsradius“ für Vertrauen und wenn ja, wer sollte davon umfasst sein? Hier ein Vorschlag:

Projektauftraggeber*in

Am Anfang des Projektes steht das Vertrauen in die Person, die das Projekt beauftragt. Das setzt im Gegenzug voraus, dass man selbst ebenso darauf vertrauen kann, unterstützt zu werden und mit dem eigenen Anliegen Gehör zu finden, je nach Rolle im Projekt.

Projektteam

Ist es geschafft ein Projektteam aufzubauen, stellt sich allgemein die Frage, kann dieses dem Projektauftraggeber vertrauen? Kann dieser sich auf das Team verlassen? Kann sich das Team untereinander auf eine Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens stützen? Hier ist ein Mix aus offener Kommunikation, Empathie und Zuversicht fruchtbarer Nährboden.

Nutzer*innen von Lieferobjekten

Sind deren Interessen und Erwartungen auch im eigenen Projekt mit eingebaut? Ist man auf deren Feedback möglichst frühzeitig eingegangen?

Man selbst

Jetzt wird es schwierig, hier ist Reflexion gefragt und Eigenverantwortung. Es gilt, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. Ist man gewillt, konstruktiv mit Letzteren umzugehen? Wo sind die eigenen Grenzen und wie sieht es zum Beispiel mit dem Vertrauen auf die eigene Intuition aus? Kann man sich darauf verlassen?

Jemandem zu vertrauen bedeutet, an dessen zukünftige Handlungen oder Entscheidungen zu glauben und von ihren positiven Absichten überzeugt zu sein. In diesem Sinne – mögen die hier erfolgten Überlegungen zum Thema weitere Impulse für Ihr Vertrauensmanagement in Projekten sein.

Und wer auf den Geschmack gekommen ist – mehr zum Thema „Vertrauen“ gibt es zum Vertiefen und Nachlesen in der Individual Competence Baseline Version 4.0 (ICB4), die ab 2018 der gültige Standard für pma/IPMA Zertifizierungen ist.

Dipl.-Ing. Arkad Kuhnle, cSPM

Arkad Kuhnle ist hauptberuflich bei Atos Technologies Austria GmbH im Quality Management Bereich Infrastructure und Data Management CEE tätig.

Im Jahr 2000 legte er seine IPMA® Level B Zertifizierung ab und war ab 2002 auch als pma Assessor tätig. Von 2002 bis 2006 war Arkad Kuhnle auch im pma Vorstand tätig, seit 2018 ist er wieder in dieser Position. Seine Zuständigkeit im Vorstand betrifft alles rund um das Thema Zertifizierungen. Außerdem leitet er das pma Scheme Committee und die Vertretung von pma im Certification System Panel der IPMA®.


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