Projektmanager*innen sind es gewohnt mit Unsicherheit umzugehen. Schließlich sind Projekte per Definition riskante Unterfangen. Wie aber schafft man es in der heutigen VUCA-Welt Projekte erfolgreich zu managen? Durch die COVID-19-Krise hat sich die Situation noch einmal verschärft: Externe, nicht planbare Risiken können ein Projekt scheinbar jederzeit aus der Bahn werfen.
Daher haben wir bei drei Experten in Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Projektmanagement nachgefragt und sie um ihre Einschätzung gebeten. Wie werden Projekte „nach der Krise“ ablaufen, was bleibt uns vom "neuen Arbeitsalltag" erhalten und was kommt wieder zurück?
Die Krise als Digitalisierungsturbo
"Frühere Krisen, wie die Dotcom Krise oder die Finanzkrise nach Lehman, haben gezeigt, dass wir wirtschaftlich und gesellschaftlich sehr schnell wieder zum Status quo vor den jeweiligen Krisen gekommen sind.
Vieles wird daher aus meiner Sicht auch im Projektmanagement wieder zurückkommen, u.a. sicherlich Projekt-Meetings und Workshops. Was bleibt ist der große Schritt in Richtung Digitalisierung, vor allem auch im individuellen Bereich, Stichwort Home Office. Eine positive zukunftsorientierte Entwicklung in Projekten sehe ich im unternehmensübergreifenden Einsatz von Collaboration Tools (TEAMS, MIRO, …). Und persönlich hoffe ich, dass wir in Zukunft resilienter im Umgang mit solchen Krisen sind, denn auch diese Krise wird sich auf die eine oder andere Art und Weise wiederholen." Wolfgang Rabl, CEO/ next level consulting
Veränderte Meetingkultur
"Die Covid 19-Krise hat Projektabstimmungen und Kommunikation größtenteils in den virtuellen bzw. auch teilweise in den hybriden Raum verlagert. Einerseits hat es die Meetingkultur stark verändert hin zu deutlich gestrafften Inhalten und Abstimmungen.
Andererseits hat sich gezeigt, dass es noch wichtiger geworden ist, proaktiv den Kontakt zu anderen zu suchen und regelmäßig in kurzen Abständen zu kommunizieren, um eine gleichbleibende Qualität der Projekte sicherzustellen. Ergebnisse und Lieferergebnisse stehen im Fokus. Das gemeinsame Erleben des Arbeitsprozesses tritt in den Hintergrund. Als sehr positiv nehmen Projektmitarbeiter*innen die Erhöhung der Transparenz von Entscheidungen wahr.
Wir gehen davon aus, dass es auch in Zukunft vermehrt einen Trend hin zu hybrider Projektarbeit geben wird und Methoden zur Zusammenführung der positiven Effekte dieser „neuen“ mit der „alten“ Arbeitswelt geschaffen werden." DI, Dr. Robert Schanzer BA, Bereichsleiter Gesundheitswesen, Strategie und Umsetzung/ IT-Services der Sozialversicherung GmbH
Flexibilität wichtiger denn je
"Sorgfältig gewählte Projektmanagementmethoden sind essenziell für den Projekterfolg, davon sind wir bei adesso überzeugt. Passend für den Kunden, das Projekt und die Anforderung wenden wir klassische und iterative PM-Methoden an und wickeln Digitalisierungsprojekte individuell ab.
Hohe Flexibilität und schnelle Resultate sind wichtiger denn je, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise möglichst gut abfedern zu können. Innovative Digitalisierungs-Lösungen und -Services leisten einen wichtigen Beitrag, um Unternehmen durch diese Krise zu führen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Zukünftig sollte das Potenzial der Digitalisierung, wie auch der Künstlichen Intelligenz (KI), stärker von Unternehmen und Organisationen genutzt und überzeugende Angebote aufgebaut werden. Wesentlich dabei ist, den Mehrwert neuer Lösungen für jeden Einzelnen auf den Punkt zu bringen." Reto Pazderka, Geschäftsführer/ adesso Austria
Foto © Khakimullin Aleksandr/Shutterstock.com