A centuries-old idea

Wir leben in einer Welt, die immer mehr geprägt ist von VUCA (Volatility, Uncertainty‚ Complexity‚ Ambiguity) und sind konfrontiert mit der zunehmenden PAID Realität (Pressured, Always-on, Information Overloaded, Distracted). Schlagwörter wie Digitalisierung oder Agilität, nicht nur im Kontext von Projektmanagement, begegnen einem fast schon täglich. Welche Rolle könnte in diesem Kontext Mindfulness (deutsch: Achtsamkeit) spielen und was versteht man darunter überhaupt?

«Mindfulness is a centuries-old idea that has been reinvented to address the challenges of our digital age. In essence, mindfulness describes a state of being present in the moment and leaving behind one’s tendency to judge. It allows one to pause amid the constant inflow of stimuli and consciously decide how to act, rather than react reflexively with ingrained behavior patterns. Mindfulness, therefore, is perfectly suited to counterbalance the digital-age challenges of information overload and constant distraction. » (Vgl. Martini, Greisler)

Das Interesse an Mindfulness hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen wie Titelstories und Reportagen in bekannten Medien wie Time Magazin, Die Presse, NZZ, ORF oder SRF verdeutlichen. Am Anfang der 2000er Jahren gab es noch kaum wissenschaftliche Studien und Artikel zu diesem Thema, mittlerweile sind es mehrere tausend und eine Abnahme des Interesses ist nicht in Sicht. Kritische Stimmen sprechen aber auch von einem «Mindfulness Hype» oder der «Entseelung» bzw. Instrumentalisierung von Mindfulness, was auch unter dem Begriff «McMindfulness» in Anlehnung an das bekannte Fast Food Unternehmen in die Literatur eingegangen ist. Ausserdem hat die Google Suchstatistik zu Mindfulness im letzten Jahrzehnt viermal stärker zugenommen im Vergleich zur Anzahl der gesamten Google Suchanfragen.

Corporate Mindfulness

Es scheint immer mehr salonfähig zu werden auch im Business Kontext von seiner eigenen Meditationspraxis zu erzählen. Die Liste der Unternehmungen und Organisationen, die in der einen oder anderen Form ein Corporate Mindfulness Programm implementiert haben, wird immer länger. Eine Vorreiterrolle hat diesbezüglich sicherlich SAP, welches mittlerweile bereits 10.000 Mitarbeitende darin geschult hat, was in etwa 10% der Belegschaft entspricht und weitere 8.000 Personen stehen auf der Warteliste. Auch an den D-A-CH Hochschulen und Universitäten tut sich was, auch wenn die Thematik im angelsächsischen Raum viel präsenter ist. Als einer der Pioniere in Deutschland ist wohl Prof. Dr. Andreas de Bruin von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in München zu nennen, der bereits 2010 die Initiative «Meditation im Hochschulkontext – Das Münchner Modell» gestartet hat, wo Studierende fürs Meditieren ECTS-Punkte, wie auch für all die bekannten Standardfächer erlangen können.

Mindfulness sollte man wie einen Muskel betrachten, der regelmässig trainiert werden muss, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Dafür gibt es mittlerweile zahlreiche Übungsmöglichkeiten in Seminaren und Workshops. Auch gibt es Mindfulness-Apps wie Headspace, Calm, Insight Timer oder 7mind, um nur ein paar zu nennen von den mehr als 2.000 Stück.

Wie auch immer, die hohe Kunst von Mindfulness zeigt sich im Alltag im Umgang mit mir selbst, den anderen und darüber hinaus.

Abschließend noch eine Mindfulness Übung für den (Unternehmens-)Alltag:

Drei Atemzüge

  1. Atemzug: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit zu Ihrem Atem.
  2. Atemzug: Entspannen Sie Ihren Körper.
  3. Atemzug: Beantworten Sie sich die Frage: «Was ist momentan gerade wichtig?»

 

 


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